Havanna

Wenn man Cuba wirklich sehen und verstehen will, kommt man an Havanna nicht vorbei. Deshalb wird dort auch der Ausgangs- und der Endpunkt unserer Entdeckungsreise sein. Doch wozu lädt uns Havanna ein? Was hat uns diese 2Millionen-Metropole zu bieten?

Die grande dame der Karibik kann viele Geschichten erzählen, Geschichten über Unterdrückung, Befreiungswillen, fremde Einflussnahmen, Geschichten über Widerstand und Heldentum, Geschichten aus goldenen Zeiten und aus Zeiten des Mangels. Und all dass sieht man ihr auch an, hinter den bröckelnden Fassaden schimmert einstige Schönheit hervor, vielerorts glänzt sie in alter Pracht und an anderen Ecken lassen sich die Probleme des Systems nicht verstecken. Havanna kann faszinieren und befremden zugleich, man verliebt sich in diese Stadt oder distanziert sich. Es ist quirlig, laut und bunt, voller intensiver Farben und Gerüche. Mancherorts erscheint es verwunschen und wie im Dornröschenschlaf, wie aus einer anderen Zeit. Relikte aus vergangenen Epochen gibt es aus jeder Ecke, hergerichtet zu Museen oder halb verfallen, jedoch voller Leben. Havanna will erlaufen werden und bietet sich dafür an. Um auch andere Barrios zu entdecken gibt es genug Taxis, Busse, Fähren und natürlich die berühmten Oldtimer. Havanna könnte ein Museum sein, ist es aber nicht, weil dort alles Antiquarische benutzt wird, ob das nun Autos sind oder Häuser. Cubaner sind da äußerst einfallsreich, reparieren alles Mögliche und aus dem täglichen Mangel erwächst eine Kreativität, die ihresgleichen sucht. Diese Stadt hat viel Raum für Kunst, Kultur und Musik und so verschiedenfarbig wie ihre Bewohner, so facettenreich ist ihre Kunstszene. Und alles ist durchdrungen von den Wurzeln der afro-cubanischen Tradition. Überall trifft man auf die Orishas, die Halbgötter der Yoruba, welche die Sklaven hierher brachten. Noch immer sind sie präsent, im alltäglichen Leben, in Musik und Tanz und in fast jeder Wohnung. Vielleicht sind sie das Geheimnis dieses Landes, des Stolzes und des Überlebenswillens ihrer Bewohner und vielleicht können sie auch für uns etwas Lebenshilfe sein;-)
Diese Perle der Karibik ist auf jeden Fall einen Besuch wert und wird niemanden unberührt lassen.