Etwas muss sterben bevor etwas Neues beginnt, was auch immer. Ob das die Pflanze des diesjährigen Sommers ist, die sich verschwendete im Wachstum und im Blühen, um eine Frucht, ein Samenkorn zu gebären und dadurch weiterzuleben oder wir, die wir alte Glaubenssätze loslassen, Meinungen ändern und uns neu erfinden... Die Gesetzmäßigkeiten sind letztlich gleich und wenn man es will, überall zu sehen im ewigen Kreislauf des Lebens.

Mit diesem Thema habe ich mich hier im Freiraum verabschiedet, bevor ich anfing, die Koffer zu packen, um die erste Minigruppe durch Cuba zu begleiten. Und das Thema passt. Jegliche Kultur und Religion hat Rituale und Zeremonien gefunden, um der Toten zu gedenken. Für uns sind es die Kerzen, die an Allerheiligen auf den Gräbern entzündet werden, für Mexicaner ist es das gemeinsame Mahl mit den Ahnen. Ob nun feiernd oder in der Stille, es geht um Anerkennung, Dankbarkeit und Erinnerung.

Letztlich ist es egal, ob wir uns vorstellen, dass sie als Geister um uns sind, wenn es einfach Erinnerungen sind, fließt die gleiche Energie. Wir sind jetzt hier und am Leben und all die anderen brauchte es vor uns, damit wir so entstehen konnten und auch wir werden weiterleben durch das, was andere erinnern. Lassen wir es nährende Erinnerungen sein.

Das ist der Beginn meines Reisetagebuches. Ich werde auch Erinnerungen schaffen und wen es interessiert, wie ich Gruppen gemeinsam mit den Orishas durch Cuba begleiten möchte, darf gerne ein bisschen dabei sein.

Für die Cubaner ist es selbstverständlich, den ersten Schluck Rum für die Toten in die Ecke zu spucken und ihnen zu Beginn jeder Zeremonie als Erste zu gedenken.

Das werde ich jetzt auch tun, ich denke meinem Vater würde das sehr gefallen und wenn ich noch etwas Pfeifenrauch herbringe, kann ich mir seiner Unterstützung sicher sein. Vielleicht akzeptiert er auch mal eine Zigarre;-)

In diesem Sinne gedenkt derer, die vor euch waren und euch erst möglich machten.

Welche Orishas wir mit in den Flieger nehmen, könnt ihr morgen lesen.