Spätestens in der Lebensmitte stolpern wir über Fragen wie: Warum bin ich hier? Wollte ich da hin? Wie soll der Rest meines Lebens aussehen? Wer bin ich eigentlich und was brauche ich, um glücklich zu sein?
Doch es gibt keine Zeit, um innezuhalten. Wir sind beschäftigt, mit dem Managen der Familie, dem Erfolg im Job, mit dem Kümmern um unsere Liebsten oder auch mit Belanglosigkeiten, die ständig auf uns einprasseln und uns ablenken von Wesentlichem. Doch irgendwann fühlt es sich vielleicht nicht mehr richtig an, stoßen wir an Grenzen und die Dinge wachsen uns über den Kopf.
Ob nun der Körper beginnt zu streiken, wir im Burnout landen, depressiv, ängstlich oder verbittert werden, der Grund ist letztlich meist der Gleiche. Wir haben uns selbst vergessen in all dem Tun, sind in ein Leben gerutscht, was eigentlich nicht mehr zu uns passt.
Wie kann es nun weitergehen? Wir können uns mit Diagnosen und verschiedensten Therapien beschäftigen und weiterhin ignorieren, was die eigentliche Ursache ist. Wir können uns jedoch auch auf den Weg machen, hin zu uns selbst und zu dem, was uns beglückt.
Um die Dinge von einer anderen Seite zu sehen, ist es am einfachsten, mal den Standort zu wechseln und andere Standpunkte auszuprobieren, unsere innere Stimme wieder zu hören und unsere Freude wiederzuentdecken.
Jede Heilung und jeder Erkenntnisprozess ist ein Weg und man kann ihn auch zu einer Reise machen. Manchmal ist es in der Ferne leichter, sich nahe zu kommen. Ob nun auf dem Jakobsweg in Spanien, auf einer Yogamatte in Indien, tanzend in Griechenland, in der Stille eines Klosters, mit Freunden am Meer oder auch wandernd durch den heimischen Wald, Möglichkeiten gibt es viele.
Was hat Cuba für solch einen Trip zu bieten? Wir denken an Rum, Zigarren und Oldtimer. Es ist warm, bunt, voller Lebensfreude, exotisch und weit genug entfernt, um die eigenen Befindlichkeiten von der anderen Seite des Ozeans zu betrachten. Was ich jedoch auf dieser Insel entdeckte, ist die Grundlage der dortigen Lebensbejahung, welche auch uns Europäern heilsame Impulse geben kann.
Die Basis der dortigen Kultur, der Musik, des Tanzes und der Lebenseinstellung ist die Yoruba-Tradition aus Westafrika. Mit den Sklaven kamen auch ihre Orishas, ähnliche Halbgötter wie in der griechischen Mythologie, mit auf diese Insel. Sie waren auf den Zuckerrohrfeldern ebenso präsent wie in all den Kriegen und Revolutionen. Inmitten abblätternder Fassaden ehemaliger kolonialer Herrlichkeit und Fidel-Parolen, sind sie auch heute noch so lebendig wie ehemals, erklären die Welt und machen es möglich, sich selbst zu entdecken, anzunehmen und den Weg zur Freude zu finden.
Die Orishas sind ein grundlegendes archetypisches System von Kriegern und Kriegerinnen. Sie sind sehr menschlich, sehr bunt und sehr sichtbar. Sie leben weiter im Rhythmus, im Tanz und in vielen Geschichten, in denen wir grundlegende Muster unseres Seins und unserer ureigenen Möglichkeiten erkennen können. Das macht sie zu idealen Begleitern einer Selbstentdeckungsreise.
Mit diesem Background möchte ich Kleingruppen durch Cuba begleiten, um gemeinsam ein Land und seine Tradition zu entdecken und damit auch neue Ansätze und Antworten für das eigene Leben zu finden.
Havanna, Pinar del Rio und Trinidad werden Stationen dieser Reise sein, historische Städte, üppige Landschaften, genauso wie ein mehrtägiger Aufenthalt am Meer. Die Orishas werden die Reise mit ihren Geschichten begleiten und sie werden sichtbar und erlebbar sein, weil sie gelebte Tradition auf dieser besonderen Insel sind.
Ob sie dadurch zu Lebensbegleitern, zum Schlüssel der Erkenntnis, oder zum Vermittler einer fremden Kultur werden, entscheidet jeder Teilnehmer letztlich selbst. Wir sind dann mal weg…hin zu Sonne, Wärme und Lebensfreude.